DiCoSP - Digitaler Kompetenzrahmen für die schulpsychologische Praxis

Veröffentlicht am 31. Januar 2023 von Madita Hänsch.

Die Studie “Digitaler Kompetenzrahmen für die schulpsychologische Praxis” (DiCoSP) untersucht, welche digitalen Fähigkeiten Schulpsycholog:innen in Österreich, Belgien, Deutschland und der Schweiz in ihrer Arbeit benötigen. Ziel ist es, diese Anforderungen als Grundlage für Aus- und Weiterbildung sowie digitale Kompetenzprofile zu nutzen. Ein solcher Rahmen existierte bisher nicht.

Zwei Erwachsene unterhalten sich

Die For­scher:in­nen führ­ten eine um­fas­sen­de Li­te­ra­tur­re­cher­che durch, or­ga­ni­sier­ten Ex­per­ten-Fo­kus­grup­pen und er­stell­ten ei­nen On­line-Fra­ge­bo­gen, den 282 Schul­psy­cho­log:in­nen aus­füll­ten. Zu­dem gab es ein On­line-As­sess­ment zur Be­wer­tung der di­gi­ta­len Kom­pe­tenz. Aus die­sen Da­ten ent­stand das DiCoSP-Mo­dell, das eine De­fi­ni­ti­on der di­gi­ta­len Kom­pe­tenz in der schul­psy­cho­lo­gi­schen Pra­xis, ein Ar­chi­tek­tur­mo­dell und eine Ma­trix der di­gi­ta­len Kom­pe­tenz im be­ruf­li­chen All­tag um­fasst.

Die Er­geb­nis­se zu­sam­men­ge­fasst

Die Er­geb­nis­se zeig­ten, dass die meis­ten Schul­psy­cho­log:in­nen sich gut auf die di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on vor­be­rei­tet fühl­ten. Den­noch war die Hälf­te un­si­cher, wie wich­tig di­gi­ta­le Kom­pe­ten­zen für ih­ren Be­ruf sind. Die­se Un­si­cher­heit spie­gel­te sich auch in der Dis­kre­panz zwi­schen der ho­hen Wert­schät­zung di­gi­ta­ler Kom­pe­ten­zen und der ge­rin­gen Ein­schät­zung der ei­ge­nen Fä­hig­kei­ten wi­der, be­son­ders im Be­reich der Wis­sens­grund­la­gen und der Me­tho­den- und Me­di­en­kom­pe­tenz. Tech­ni­sche Mög­lich­kei­ten wur­den oft nicht für die in­ter­ak­ti­ve Ge­stal­tung di­gi­ta­ler Räu­me ge­nutzt, son­dern haupt­säch­lich zur In­for­ma­ti­on und Kom­mu­ni­ka­ti­on, ins­be­son­de­re in der Ad­mi­nis­tra­ti­on und Be­ra­tung. Am we­nigs­ten re­le­vant schien die di­gi­ta­le Kom­pe­tenz in der di­rek­ten In­ter­ven­ti­on zu sein.

Di­gi­ta­le Kom­pe­tenz ist zwar not­wen­dig, aber nicht aus­rei­chend für eine di­gi­ta­le Ar­beits­wei­se von Schul­psy­cho­log:in­nen. Wei­te­re wich­ti­ge Vor­aus­set­zun­gen sind der Glau­be an den Mehr­wert di­gi­ta­ler Tools, die Qua­li­tät der di­gi­ta­len In­fra­struk­tur am Ar­beits­platz (wie Fach­soft­ware und Kon­nek­ti­vi­tät), eine di­gi­tal­kom­pe­ten­te Ar­beits- und Lern­kul­tur so­wie kla­re be­ruf­li­che Leit­li­ni­en.

Der voll­stän­di­ge For­schungs­be­richt ist auf der Web­sei­te des Pro­jekts ab­ruf­bar.

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