Projektbeschreibung
Ziel des Hackathons war es, dass Schüler:innen befähigt werden, aktiv den Schulentwicklungsprozess mitgestalten, indem sie gemeinschaftlich und projektbasiert Ideen für ein besseres Miteinander im Schulalltag erarbeiten und in die Tat umsetzen. Dabei lag neben der Umsetzung der Projektideen der Schüler:innen auch ein Fokus auf dem selbstwirksamen Erleben demokratischer Partizipationsprozesse und eigenverantwortlichem Arbeiten.
Nach den drei intensiven Projekttagen am OHG Springe stellten die Schüler:innengruppen ihre ausgearbeiteten Projektideen in Form von Prototypen, Modellen oder anderen Visualisierungen vor. Einige davon fanden sich bereits in der Phase der konkreten Umsetzung. Daran wird deutlich, dass Schüler:innen innerhalb kurzer Zeit wirklich etwas im Schulentwicklungsprozess bewirken können, sofern sie den Raum dafür erhalten.
Ablauf des Hackathons
Vorab wurde eine Umfrage an der gesamten Schule durchgeführt, um die Bedarfe und Themen der Schulgemeinschaft zu erfassen. Diese wurden zu Oberthemen zusammengeführt: „Schüler:innen gestalten die Schule“, „Umgang miteinander“, „Lehrpläne und Inhalte“, sowie „Beteiligung/Mitspracherecht“.
Zu diesen Oberthemen fanden sich die Schüler:innen am ersten Tag des Hackathons in klassenübergreifenden Kleingruppen mit Themenschwerpunkten zusammen. Zunächst wurden mit kurzen Interviews die Perspektiven und Bedürfnisse der Schulgemeinschaft hinsichtlich der jeweiligen Themen gesammelt. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse entwickelten die Gruppen Projektideen, die sie mit begleitender Unterstützung unseres Teams im Laufe des zweiten und dritten Tages konkretisierten.
Zusätzlich zu den Projektgruppen wurde der gesamte Hackathon von einem Film- und Presseteam aus Schüler:innen des Jahrgangs begleitet, welches den Ablauf videographisch dokumentierte und am Ende ein kurzes Video mit ersten Einblicken präsentierte.
Projekte der Schüler:innen
Besonders im Bereich „Schüler:innen gestalten die Schule“ gab es Projektgruppen, die bereits innerhalb der drei Tage mit der konkreten Umsetzung begannen. Die Gestaltung der Schulräumlichkeiten und Aufenthaltsorte schien für viele ein besonders wichtiges Thema zu sein. So konnten die Schüler:innen bewirken, dass ein Wasserspender im Schulgebäude angeschlossen wurde, zudem wurden neue Seifenspender in Toiletten angebracht.
Auch das Schaffen neuer Sitzgelegenheiten auf dem Schulhof beschäftigte viele Projektgruppen. Dies wurde zum Teil kontrovers innerhalb des Jahrgangs diskutiert, da die Idee, diese auf dem jetzigen Fußballplatz zu platzieren, mitunter für Unmut sorgte. Die Schüler:innen konnten in diesem Zusammenhang selbst miterleben, was zu einem demokratischem Partizipationsprozess dazugehört, als eine Gruppe aus dem Jahrgang eine Schulhof-Demonstration gegen das geplante Projekt organisierte. Der Konflikt konnte schließlich beigelegt werden und gestaltete sich als ein wertvoller Prozess in diesem demokratisch-partizipativen Lernformat.
Für den Bau neuer Sitzgelegenheiten bekam eine der Projektgruppen bereits Zusagen für Fördergelder, sowie Materialspenden vom Baumarkt. Eine andere Gruppe konnte einen lokalen Tischler für ihr Projekt gewinnen, der Unterstützung beim Bau von Sitzgelegenheiten zusagte.
Im Bereich „Lehrpläne und Inhalte“ stellte sich heraus, dass sich die konkreten Anliegen der Schüler:innen teils mit den Ideen einer Lerndesign-Gruppe von Lehrkräften der Schule überschnitten. In diesem Zuge wurde eine neue Task-Force aus Schüler:innen und Lehrpersonen eingerichtet, um diese Ideen weiterzuverfolgen.
Fazit und Ausblick
Allgemein lässt sich sagen, dass der dreitägige Hackathon mit dem 8. Jahrgang ein Startschuss für einen größeren Prozess der Schulentwicklung war. Es gab neben den oben beschriebenen, bereits erfolgreichen Projekten auch viele Gruppen, die noch nicht in die Phase der konkreten Umsetzung einsteigen konnten oder deren Projekte sich als nicht realisierbar erwiesen. Auch dies ist eine wesentliche Lernerfahrung, da manche Teilnehmende die Erwartung hatten, ihr Projekt müsse innerhalb kurzer Zeit sofort umgesetzt werden können. So wurde deutlich, dass auch Rückschritte Teil des Prozesses sein können und erfolgreiche Projekte mit Geduld und persönlichem Einsatz einhergehen.
Einigen Schüler:innen fiel es zudem schwer, im freien Lernformat des Hackathons zu arbeiten, ohne kleinschrittige Aufgabenstellungen und konkrete Zielformulierungen zu erhalten. Durch eine etwas langfristigere Planung im Vorfeld mit mehr Einbindung der Schüler:innen in die Gestaltung des Hackathons hätte dies vermutlich abgefedert werden können. Diese Schwierigkeiten der Schüler:innen verdeutlichen aber auch, wie wichtig solche Formate sind, um projektorientiertes Lernen, kreative Problemlösefähigkeiten und Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenzen zu schulen.
Die Reaktionen am Ende des Hackathons waren auf Seiten der Lehrkräfte sehr positiv. Es gibt bereits die Idee, im nächsten Schuljahr einen weiteren Hackathon mit MyGatekeeper für die gesamte Schule durchzuführen, um die angestoßenen Prozesse weiterzuverfolgen. Darüber hinaus freuen wir uns darauf, wenn wir im Dezember 2024 erneut für Workshops zum Thema Social Media Nutzung im 6. Jahrgang an der Schule sind.